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Modernes Wissen über Gott, Evolution und den Sinn des menschlichen Lebens.
Eine Methodologie der spirituellen Vervollkommnung.

 
Der sexuelle Aspekt der Liebe
 

Ökopsychologie/Der sexuelle Aspekt der Liebe


Der sexuelle Aspekt der Liebe

Jeder von uns und alle verkörperten Menschen sind hier, in der Welt der Materie, durch Sex aufgetaucht. Ist es also nicht absurd, ihn abzulehnen? Doch der Sex ist nicht nur ein Mittel der Fortpflanzung, sondern — beim richtigen Verhältnis zu ihm — auch ein Weg, die eigene Gefühlssphäre in die nötige Richtung zu entwickeln. Es ist eine Methode, um Feinheit, Zärtlichkeit und Fürsorglichkeit zu erlangen — wichtigste Eigenschaften auf dem Weg zu Schöpfer.*

Sexverbote und Profanierung des Sexes durch manche Religionssekten sind ein Charakteristikum für die Widernatürlichkeit dieser Sekten, für ihre Versunkenheit im Tamas-Guna*.

Auf der anderen Seite wird aber auch übermäßige Sexbegeisterung, bei der die Suche nach neuen Sexabenteuern zum Hauptsinn des Lebens wird, nicht von Gott befürwortet. Gott verweist solche Menschen auf ihren Irrtum etwa durch entsprechende Krankheiten.

Bei der Ontogenese (Entwicklung in einer Inkarnation) eines beliebigen gesunden Menschen spielt der Sex ab der Pubertät eine sozialisierende Rolle (dies wurde auch bei Tierversuchen demonstriert; s. [11]). Die Sexualhormone ziehen Menschen zueinander und bringen sie dazu, die Besonderheiten anderer Menschen und Methoden des Umgangs mit ihnen zu lernen.

Am sexgebundenen Verhalten sind auch mitunter konträre menschliche Eigenschaften klar erkennbar. So schenken die einen sich selbst und ihre Liebe dem anderen und sorgen für den anderen. Dagegen verlangen Menschen vom entgegengesetzten Pol ihre eigene Befriedigung, sie zeigen Egoismus in Verbindung mit Gewaltsamkeit, mit Geringschätzung, ja sogar mit Hass gegen ihren Sexualpartner.

So offenbaren und entwickeln sich Menschen als das eine oder andere Guna und streben entweder zu Gott oder aber in die Hölle.

Wir alle werden in wesentlichem Maße durch Gott gelenkt. So bringt Er uns im Bereich sexueller Beziehungen mit anderen Menschen zusammen. Dadurch schafft er lehrreiche Umstände, unter denen man jeweils selbst eine richtige oder unrichtige Entscheidung trifft. So kann ein Mensch sein Schicksal verbessern oder verderben.

Und wenn jemand im sexuellen Bereich zu Schaden kommt, dann soll er hier seine Fehler unter Berücksichtigung der lenkenden Rolle Gottes suchen. Es gilt, diese Fehler zu finden und Schlussfolgerungen für die Zukunft zu ziehen.

Oder wir geraten manchmal in eine schwierige Lage wegen unserer Fehler in früheren Inkarnationen. Das heißt, ich habe irgendwann einmal jemandem das angetan, was ich jetzt am eigenen Leibe spüren muss. Es hat sich schlicht das “Karma-Gesetz” manifestiert: Gott hat mir gezeigt, wie es den Opfern meiner früheren Übertretungen erging. Ziehen wir die richtigen Schlussfolgerungen!

Wie hat man sich also bei sexuellen Beziehungen zu verhalten, um sich durch sie auf Gott hinzubewegen, nicht in die entgegengesetzte Richtung?

Die Hauptregel hier ist: Es darf keinerlei Zwang geben, weder groß noch klein, nicht einmal in Gedanken. Jeder sollte absolut frei dem anderen die eigene Liebe entgegenbringen und den Wunsch, den Partner mit Liebe zu füllen und zu sättigen.

Dabei darf man nicht über die psychologischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern hinwegsehen. Und die sind groß. So verspürt der Mann beispielsweise den Wunsch nach sexuellem Kontakt mit einer Frau als Reaktion auf vorwiegend visuelle Wahrnehmungen, während bei der Frau taktile Reize — zärtliche Berührungen, Liebkosungen — im Vordergrund stehen.

Wir alle sollten uns immer bemühen, zärtlich und liebevoll zueinander zu sein! Zärtliche Worte, aufrichtiges Lächeln der Liebe, Berührungen mit Händen und Lippen sind Ausdrucksformen der Liebkosung. (Küssen sollte man übrigens mit gelöstem und nicht nassem Mund, ohne diesen zu öffnen. “Sabberküsse” lösen nur Abneigung gegen den Küssenden aus.)

Der Geschlechtsakt ist nicht zuletzt ein intensiver Energieaustausch zwischen den Partnern. Ein besonders starker Energieausstoß findet beim Orgasmus statt; der Orgasmus ist denn auch die Glückseligkeit, die diesen Energieausstoß begleitet.

Die betreffenden Energien sind essenziell für die richtige Funktion des Organismus, darunter auch für spirituelle Arbeit. Deshalb sollte jeder bestrebt sein, die eigene Energie der oder dem Geliebten zu schenken; dies ist ein sehr wertvolles Geschenk, allerdings wenn die Energie rein und verfeinert ist.

… Die Frage des sparsamen Umgangs mit Energien des Organismus mit Blick auf meditative Arbeit ist in der Tat essenziell. Ja, wir sollten versuchen, alles, was nicht notwendig ist, aus unserem Leben auszuschließen, alles, was das spirituelle Wachstum behindert. (Werke des spirituellen Dienens nach Prinzipien des Karma-Yoga sind notwendig.) Eine typische Variante unnötiger Energievergeudung ist der Sex mit einem ungeeigneten Partner. Ja, für solche Sexspiele wird Energie in der Tat unnötig verschwendet.

Wer ist aber ein ungeeigneter Partner? Und wer ist geeignet? Geeignete Liebespartner sind vor allem solche, die ihrer energetischen Reinheit und spiritueller Fortgeschrittenheit nach ungefähr gleich sind, unter anderem nach der Verfeinerung ihres Bewusstseins. Wer dagegen vorerst auf einem grundsätzlich niedrigeren Niveau seines evolutionären Werdegangs steht, wer energetisch noch verunreinigt ist, ein unspirituelles Leben führt und grobe ethische Unzulänglichkeiten aufweist, der ist nicht geeignet.

Sexuelle Beziehungen mit geeigneten Partnern führen nicht zur Verschwendung, sondern zum Austausch energetischer Reinheit, zur Aktivierung psychischer Energie bei beiden Partnern und zu deren gemeinsamem Wachstum. Sie tragen auch zur größeren energetischen Stabilität der Gatten bei.

Der Sex ist uns Menschen nicht nur zum Kinderzeugen gegeben worden. Er ist auch dazu berufen, das spirituelle Wachstum aller, die zu diesem Wachstum fähig sind, zu fördern. Durch Sex lernen wir, einen anderen Menschen emotional zu lieben, und entwickeln Strukturen der Gefühlssphäre, lernen für den anderen zu sorgen, erfahren schließlich Zustände wie Frieden und Glückseligkeit, entwickeln diese Zustände in uns und machen uns auf diese Weise bereit für den Großen Frieden und die Große Glückseligkeit in der Wohnstätte des Schöpfers.

Der Sex zwischen Ehepartnern kann zu einer Methode für gemeinsames spirituelles Training werden. Zum Beispiel: Beide Partner schauen beim sexuellen Kontakt einander von ihrem Anahata-Chakra aus an, und verschmelzen sie mit ihren spirituellen Herzen miteinander — und mit Gott.

Vermerkt sei noch, dass in geringwertiger Literatur zum angeblich “spirituellen Sex” die Empfehlung anzutreffen ist, eigene Orgasmen überhaupt zu meiden. Dies ermögliche die Anhäufung von Energie im eigenen Körper und führe zu einem gigantischen spirituellen Wachstum… In Wirklichkeit aber haben abwegige Versuche, das eigene Wohlergehen auf Kosten und zum Schaden anderer zu erhöhen, mit der Spiritualität nichts gemein. Es ist Propaganda für eine Form von Energievampirismus, eine widerwärtige Form von Egoismus. Es kann keinesfalls durch Gott als Liebe anerkannt werden und hat nichts zu tun mit dem Weg zu Gott.

Und letztlich: Wer kann Ehepartner eines spirituellen Gotteskämpfers werden? Was überhaupt heißt Ehe für solche Menschen? Und was ist für sie Ehebruch?

Im Allgemeinen gilt hier Folgendes:

Die Ehe ist ein genügend stabiler Bund zweier Menschen, die zusammen den spirituellen Weg gehen, wobei sexuelle Beziehungen eine der Komponenten ihres Umgangs miteinander sind.

Und umgekehrt: “Jede (sexuelle) Vereinigung einander unähnlicher Menschen ist Ehebruch” [8,18]. Das lehrte Jesus Christus seinen engsten Schülern, und das schrieb in seinem Evangelium der Apostel Philipp nieder.

“Einander unähnliche” Menschen sind solche, die sich ihrem spirituellen Entwicklungsgrad nach wesentlich voneinander unterscheiden. Sie unterscheiden sich voneinander unter anderem nach psychoenergetischen Merkmalen: Je gereinigter und verfeinerter die Energien, umso näher ist der Mensch seinem Ziel — Schöpfer.

Und beim sexuellen Umgang findet ein intensiver Energieaustausch zwischen den Partnern statt. Folglich ist der sexuelle Verkehr mit einem in spiritueller Hinsicht ungeeigneten Partner ein Hemmnis für den Fortschritt des Vorwärtsgehenden. Eine solche Ehe ist aus der Sicht Gottes nicht wünschenswert.

Als Ehebruch sieht Gott auch übermäßige Sexbegeisterung, die sich in dem Bestreben äußert, immer neue sexuelle Vergnügungen zu suchen. Solche Tendenzen bringen weg von Gott und vom Weg zu Ihm.

Wir sehen, dass beide dieser Varianten von Ehebruch nur bei religiösen Menschen möglich sind. Mit weltlichen Menschen, die nur von Sorgen des Fleisches leben, hat das nichts zu tun. Für sie sind auch die Regeln anders.

Gott selbst bringt zu Ihm gehende Menschen zu ehelichen Beziehungen zusammen und wieder auseinander; keinem irdischen “Hirten” hat Er diese Seine Funktion überantwortet. Eine Ehe staatlich registrieren zu lassen ist nur dahingehend von Bedeutung, um vermögensrechtliche Fragen und Probleme im Zusammenhang mit der Kindererziehung klären zu können.

Zu unterstreichen ist auch die Irrelevanz der Forderung verschiedener religiöser Sekten (mitunter gestützt durch weltliche Moral), man solle ein Eheverhältnis “aufs Geratewohl” eingehen, ohne sich vorher gegenseitig von der sexuellen Seite her kennen zu lernen.

Wenn von Sexualstörungen, Unzulänglichkeit und Schwäche die Rede ist, kommen meist sofort eben männliche Probleme in den Sinn: Impotenz, schnelle Ejakulation usw. Weibliche Schwäche hingegen ist weniger offenkundig. Es wird weniger davon gesprochen; Frauen suchen seltener fachärztliche Hilfe.

Es gibt jedoch Frauen, die unter keinen Umständen zu einem Orgasmus kommen und nach jedem Geschlechtsakt mit Kreuzschmerzen, Kopfweh und allgemeiner “Abgeschlagenheit” schwer darunter leiden; für sie wird der Sex zum Albtraum.

Es gibt Frauen, deren Geschlechtsorgane statt Erogenität lediglich eine intensive Schmerzempfindlichkeit, sogar ohne jegliche Entzündungsvorgänge.

Bei anderen wiederum löst sexuelle Vereinigung nur ein für sie unerträgliches Kitzelgefühl aus…

Bei manchen Frauen ist die sexuelle Bioenergie (Udana) derart grob, dass kein Partner imstande ist, den Geschlechtsakt mit ihnen länger als wenige Sekunden fortzusetzen.

Oder es gibt Frauen, bei denen nicht die Klitoris über Erogenität verfügt, nicht der Eingangsbereich der Vagina, nicht deren Vorderseite, sondern der tiefstliegende Teil, den nicht jeder Mann erreichen kann.

In allen solchen Fällen können die Beziehungen zwischen Partnern nicht durch tiefe Harmonie erfüllt sein, und solche Ehen sind nicht stabil, mögen sie durch noch so pompöse Zeremonien “geheiligt” worden sein.

Vollwertig und fruchtbar in spiritueller Hinsicht kann nur eine Ehe werden, die sich sowohl aus sexueller wie spiritueller Harmonie nährt.

Eheliche Beziehungen sind somit wichtige Lektionen in der Schule Gottes. Wir sollten Seinem Willen gegenüber feinhörig und gefügig sein!

* * *

Er sei gemerkt, dass Krishna nicht nur Frauen und Kinder hatte, sondern auch das Göttliche Wesen “der sexuellen Kraft” in allen Lebewesen betonte [8,18].

Sathya Sai segnet die Ehebeziehungen.

Das gleiche lehrte und lehrt Babadschi.

Die Zärtlichkeitsschönheit präsentiert uns David Copperfield in der Erotik Seines magischen Tanzes.

Während Seines letzen Lebens auf der Erde betonte Jesus Christus die Wichtigkeit der sexuell gefärbten Zärtlichkeit bei der richtigen Bewusstseinsentwicklung [8,18]. Auch jetzt schlägt Er vor, den sexuellen Energieaustausch zwischen geistig gerichteten Menschen als echte heilige Kommunion zu betrachten [42].

Ich will speziell betonen, dass man diese Worte keinesfalls als Aufruf zu ungeordneten sexuellen Beziehungen und „totaler Sexualisierung” verstehen darf. Es wäre auch falsch zum Schluss zu kommen, dass selbst Sex allein uns die spirituelle Entwicklung gewährleisten kann. Nein. Nur ethisch tadellose sexuelle Beziehungen zwischen spirituell gerichteten Menschen können ihnen unschätzbare Hilfe leisten.

Nur solche sexuelle Beziehungen, die mit der emotionellen Feinheit, mit Zärtlichkeit und Dankbarkeit zum Partner gesättigt sind — nur sie können uns zu Gott führen. Sie unterscheiden sich völlig von der egoistischen Befriedigung der Wolllust, die von Gott missbilligt wird.

Ich will noch ein Merkmal der Spiritualität in den sexuellen Beziehungen hinzufügen: jeder Partner handelt, von den Interessen des Anderen ausgehend, stellt sich mit ihm ein, er lebt mit den Empfindungen seines Partners und bemüht sich, das Vergnügen des Anderen zu verstärken. Dadurch wird nämlich die volle Harmonie erreicht. Jeder lernt dabei das Durchdringen sich selbst (als Bewusstsein) in den Körper des Geliebten; die Körper werden dadurch reiner und Bewusstseine fließen in eins zusammen.

Auf solche Weise lernen wir die Vereinigung der Bewusstseine in den Armen der feinsten Liebe. Das bereitet uns dazu vor, uns später auch so mit dem Höchsten Geleibten — mit Gott zu verschmelzen.

Zum Abschluss des Kapitels noch ein Zitat aus dem Evangelium nach Philipp: “Lernt doch den reinen Ehestand kennen — denn er hat große Kraft!” [8,18].

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